Die Maasai Mara hat wegen der Covid 19 Pandemie so wenig Besucher wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Aus dem Ausland sind neben uns nur einige international bekannte Fotografen und Filmer
sowie ganz wenige Touristen vor Ort. Allerdings füllen nun einheimische Touristen die Lücke soweit auf, so dass etwa 20-25 % der sonst üblichen Besucherzahlen erreicht werden. In den Camps,
Lodges und Fahrzeugen sind die Covid -9 Sicherheits- und Hygienestandards teilweise höher als in Deutschland.
Die Maasai Mara ist von der Vegetation und der Menge an Wild in diesem Jahr fantastisch. Das sonst meterhoch stehende, vertrocknete Gras wurde während der Trockenperiode im Juli von der
Parkverwaltung in weiten Teile der Mara abgebrannt. Nach den nächtlichen Gewittern sprießt jetzt überall frisches, grünes Gras. Weil in den letzten vier Monaten kaum jemand die Mara befahren hat,
sind viele Tracks verschwunden und auch sonst hat sich die Natur wieder so breit gemacht, dass man einige Gegenden kaum wiedererkannt.
Auf den schwarzen, abgebrannten oder auch frisch ergrünten Flächen kann man Raubkatzen meilenweit erkennen. Gnus und Zebras ziehen in kleineren und größeren Herden überall durch die Mara. Heute
gab es das erste große Rückcrossing aus dem Mara-Triangle.Weitere Gewitter sind angekündigt, dadurch ist noch für Wochen mit einer hohen Wander- und Crossingaktivität zu rechnen.
Die bekannten, großen Raukatzen sind alle noch am Leben, es gab allerdings starke, territoriale Verschiebungen bei den Löwenrudeln. Der alte Scarface und seine drei Brüder sind von drei männlichen Nachkommen der Notches weit nach Süden abgedrängt worden. Jedoch haben sich die drei neuen Anführer des Scar-Rudels noch nicht als neue Rudelführer durchsetzen können. Den Löwinnen des Scar Rudels ist es bislang gelungen, seine letzten beiden knapp ein Jahr alten Nachkommen vor dem sonst üblichen Infantizit zu schützen. Auch untereinander kommt es bei den drei Notches immer noch zu Dominanzkämpfen, ganz speziell um das Kopulationsrecht im Rudel.
Die Leopardinnen Kaboso und Bahati haben wieder Nachwuchs, möglicherweise ist dies auch bei Luluka der Fall.
Die als „Five boys“ bekannten Geparde treiben weiter ihr Unwesen unter den Huftieren, und auch Rosettas Kids sind wohlauf und mittlerweile aus der mütterlichen Obhut verjagt worden. Sie müssen
sich jetzt allein durchs Leben schlagen.
18. August 2020, Uwe Skrzypczak
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Hartmut &Evelyn Schulz (Mittwoch, 19 August 2020 12:28)
Lieber Uwe,
Wie immer tolle Bilder aus der Mara!
Wahrscheinlich hat Corona auch was „Gutes“, für die Erholung von Natur und Tierwelt gebracht.
Wir wünschen Dir noch eine gute Zeit und pass auf Dich auf.
LG
Evelyn und Hartmut