Der Photoworkshops zur großen Migration in der Masai Mara war mit fotografischen Highlights nur so gespickt und ich werde wohl noch Wochen brauchen, um das ganze Bildmaterial zu Sichten und zu Sortieren. Eine Fotoserie ist für mich allerdings so herausragend, dass ich sie hier vorab poste. Ein Jagdserie der „Five boys“, einer Koalition aus fünf jungen Geparden, wie sie im gesamten Serengeti-Mara-Ökosytem so noch nicht beobachtet wurde. Männliche Geparden-geschwister schließen sich zwar üblicherweise zu lebenslangen Koalitionen zusammen, gewöhnlich sind dies aber nur zwei bis drei Tiere. Hier haben sich (wohl erstmals, wie mir verschiedene Gepardenforscher berichteten) drei Brüder mit zwei fremden Geparden zu einer Fünferkoalition zusammengeschlossen. Insbesondere ihr koordiniertes Jagdverhalten ist schier unglaublich. Mehrmals konnten wir beobachten, wie drei Geparde mit Scheinangriffen Gnu- oder sogar Elandherden ablenkten, während die anderen beiden gnadenlos aus Hinterhalten zuschlugen, um Jungtiere zu erbeuten.
Ganz besonders hat es mir aber diese Jagd in der Dämmerung angetan, weil hier zwei der ästhetisch schönsten Tiere ihre Gattung – der Gepard als schnellste und eleganteste Raubkatze und ein Impala mit seinem prachtvollen Hörnern als schönste und ebenso elegante Antilope – ihren Kampf Hunger gegen Überlebenstrieb mit unglaublich hoher Geschwindigkeit ausgefochten haben.
Die komplette Serie ist in der Dämmerung mit 10 Bildern pro Sekunde bei ISO 3200, 1/1250 und Blende 4.0 entstanden.
Diese Szenerie konnten wir nur dadurch in den Kasten bekommen, weil Joseph, unser Cheffahrer, uns permanent über die Entfernung des für uns im hohen Gras unsichtbar anschleichen Geparden auf dem Laufenden hielt, während wir uns mit den Kameras nur auf das Impala konzentriert haben. Der Frontal-Run mit einer Annäherungsgeschwindigkeit von über 80 km/h auf unserer Fahrzeug hat dann keine 3 Sekunden gedauert – also ein Erfassen dieser Jagdszene nach dem Start wäre mit langen Teleobjektiven praktisch unmöglich gewesen.
Der zweite Gepard kam nicht mehr auf Schlagdistanz heran. Man kann hier nur vermuten, dass die gegenüber dem Impala immer noch deutlich schnelleren Geparden vom Vortag noch zu vollgefressen waren, um ihre höhere Geschwindigkeit über längere Distanzen halten zu können. Das clevere, und in entscheidenden Augenblicken immer wieder geschickt ausweichende Impala hatte sich den Siegespreis des Überlebens an diesem Tag aber auch redlich verdient.
Für mich sind dies selbst immer auch Gänsehaut Momente ... Wildlife und Natur mit den Möglichkeiten der Fotografie festzuhalten. Wer diese "Five boys" gerne auch einmal erleben möchte schaut sich gerne meine Fotosafaris und alle neuen Touren 2019 an.
Danke fürs Weitersagen!
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